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"Die moderne Arbeitswelt kann viel von der Kunst lernen" - NEW WORK Experience
<!DOCTYPE html> <html lang="de"> <head> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="preload" as="script" href="/assets/frontend/js/app.js?id=18deebc58f3d3a3f4db33aa2bc908363"> <link rel="preload" as="style" href="/assets/frontend/css/app.css?id=e1f6488d7f511f7495a02fea1fbbe8c0"> <meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1.0"> <meta name="csrf-token" content="dbIb7tqSLkjX2vhbr9MnkplLk1R5mYFEFCJhi14G"> <link rel="shortcut icon" type="image/x-icon" href="/assets/frontend/img/favicon.ico?id=L7kGNStqpXwPNBdJvTcP"> <link rel="icon" type="image/png" href="/assets/frontend/img/favicon-196x196.png?id=L7kGNStqpXwPNBdJvTcP" sizes="196x196"> <link rel="apple-touch-icon" href="/assets/frontend/img/apple-touch-icon.png?id=L7kGNStqpXwPNBdJvTcP"> <link rel="apple-touch-icon-precomposed" href="/assets/frontend/img/apple-touch-icon-precomposed.png?id=L7kGNStqpXwPNBdJvTcP"> <link rel="preload" href="/assets/frontend/fonts/fira-sans-v16-latin-ext_latin_cyrillic-200.woff2" as="font" type="font/woff2" crossorigin="anonymous"> <link rel="preload" href="/assets/frontend/fonts/fira-sans-v16-latin-ext_latin_cyrillic-200italic.woff2" as="font" type="font/woff2" crossorigin="anonymous"> <link rel="preload" href="/assets/frontend/fonts/fira-sans-v16-latin-ext_latin_cyrillic-regular.woff2" as="font" type="font/woff2" crossorigin="anonymous"> <link rel="preload" href="/assets/frontend/fonts/fira-sans-v16-latin-ext_latin_cyrillic-italic.woff2" as="font" type="font/woff2" crossorigin="anonymous"> <link rel="preload" href="/assets/frontend/fonts/fira-sans-v16-latin-ext_latin_cyrillic-600.woff2" as="font" type="font/woff2" crossorigin="anonymous"> <link rel="preload" href="/assets/frontend/fonts/fira-sans-v16-latin-ext_latin_cyrillic-600italic.woff2" as="font" type="font/woff2" crossorigin="anonymous"> <title>"Die moderne Arbeitswelt kann viel von der Kunst lernen" - NEW WORK Experience</title> <meta property="og:site_name" content="NEW WORK Experience"><meta property="og:url" content="https://nwx.new-work.se/themenwelten/kultur/starpianist-alexander-krichel-auf-der-nwx22-die-moderne-arbeitswelt-kann-viel-von-der-kunst-lernen"><link rel="alternate" type="application/rss+xml" title="Kultur - NEW WORK Experience" href="https://nwx.new-work.se/rss/themenwelten-kultur"><meta property="og:type" content="article"><meta property="og:title" content="NWX Magazin | "Die moderne Arbeitswelt kann viel von der Kunst lernen""><meta name="description" content="Alexander Krichel hat auf der NWX22 ein Heimspiel - im wahrsten Wortsinn: Der 33-jährige Ausnahmepianist ist in Hamburg..."><meta property="og:description" content="Alexander Krichel hat auf der NWX22 ein Heimspiel - im wahrsten Wortsinn: Der 33-jährige Ausnahmepianist ist in Hamburg geboren und wohnt inzwischen ganz in der Nähe der Elbphilharmonie. 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Der weltweit gefeierte K\u00fcnstler, der sein Instrument ebenso virtuos wie gef\u00fchlvoll beherrscht, wird auf der NWX22 eine ganz besondere Weltpremiere pr\u00e4sentieren: In Zusammenarbeit mit der Videok\u00fcnstlerin Roshanak Khakban f\u00fchrt Krichel Mussorgskys \u201cBilder einer Ausstellung\u201d nicht nur klanglich, sondern auch visuell im gro\u00dfen Saal der Elphi auf. Vor seinem Auftritt gab Krichel dem NWX Magazin noch ein Interview \u00fcber Kunst, Corona und seine Verbindung zu New Work.<\/strong><\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><i>Endlich wieder Live-Auftritte vor Publikum: Wie empfanden Sie diesen Neustart?<\/i><\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><strong>Alexander Krichel:<\/strong> Es war f\u00fcr mich eine richtige Befreiung, endlich wieder Konzerte in vollen, ausverkauften H\u00e4usern spielen zu k\u00f6nnen. Man f\u00fchlt sich fast so, als h\u00e4tte man sein altes B\u00fchnenleben wieder und es ist doch einfach ein tolles Gef\u00fchl, mit einem Saal voller Menschen gemeinsam Musik zu erleben. Nat\u00fcrlich habe ich aber auch w\u00e4hrend der Pandemie versucht, Wege zu finden, \u00fcber meine Kunst mit meinem Publikum in Kontakt zu bleiben. Das fing an mit dem weltweit ersten Autokino-Klassikkonzert, das vom WDR aufgezeichnet wurde. Sp\u00e4ter wurde das Konzert dann auch von arte und 3Sat ausgestrahlt. Ein weiteres Projekt war ein Live-Videotagebuch auf Youtube aus meiner 14-t\u00e4gigen Hotelzimmer-Quarant\u00e4ne in Hong Kong. Das waren sehr interessante Erfahrungen, aber es ist nat\u00fcrlich nichts vergleichbar mit einem Konzert mit echtem Publikum im gleichen Saal. Magie entsteht dann, wenn das Publikum und die K\u00fcnstler gemeinsam die Musik erleben - in Raum und Zeit vereint.<\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><i>Wie haben Sie die Pandemie als K\u00fcnstler \u00fcberstanden?<\/i><\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><strong>Alexander Krichel: <\/strong>Ich bin dankbar und hatte gro\u00dfes Gl\u00fcck, zu den K\u00fcnstlern zu geh\u00f6ren, denen es vergleichsweise gut ging w\u00e4hrend der Pandemie. Einerseits, weil ich \u00fcber die oben genannten Projekte auf alternativen Wegen mit meiner Musik weiter ein Publikum erreichen konnte, andererseits aber auch, weil ich dann, wenn es m\u00f6glich war, immer wieder von Veranstaltern oder Orchestern eingeladen wurde und auftreten konnte. Dadurch habe ich nie den Bezug zum Konzert mit Live-Publikum verloren oder vergessen, wie sich das anf\u00fchlt. Das passiert tats\u00e4chlich schneller, als man es sich vorstellen kann! Unbekannte K\u00fcnstler hatten es da deutlich schwieriger, die meisten Veranstalter haben in diesen Zeiten auf \u201csichere Namen\u201d gesetzt, bei denen sie zuversichtlich waren, dass diese trotz der Bedenken des Publikums Menschen in den Saal ziehen.<\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><i>Haben die vergangenen zwei Jahre auch etwas an Ihrer Musik ge\u00e4ndert?<\/i><\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><strong>Alexander Krichel: <\/strong>Wenn man praktisch die ganze Zeit unterwegs auf Tour ist, kann auch schon mal ein gewisser Automatismus eintreten. Klar, so spart man Zeit und ist effizient. Auf der B\u00fchne passiert mir das zum Gl\u00fcck nie, da bin ich immer achtsam und lebe den Moment mit der Musik; sie ist auch viel zu emotional, als dass dort f\u00fcr mich etwas \u201cpassiv\u201d passieren k\u00f6nnte. Dennoch: Beim Drumherum, beim Reisen, beim Planen, etc. habe ich gemerkt, dass ich an vielen Stellen aufgeh\u00f6rt habe, wirklich wahrzunehmen und bewusst Dinge zu tun. Als auf einmal vor gut zwei Jahren alles abgesagt wurde und ich richtig Zeit hatte, habe ich gemerkt, wie gut es mir tut, zu hundert Prozent ohne Druck und ohne externen Antrieb jeglicher Art zu arbeiten und einfach jeden Tag die Musik zu spielen und zu \u00fcben, die sich f\u00fcr mich gerade richtig und passend anf\u00fchlt. So etwas ist in einer Branche, in der teilweise drei Jahre im Voraus geplant wird, nicht leicht, aber ich habe mir fest vorgenommen, zu versuchen, aus dieser Erfahrung etwas mitzunehmen in die Zeit nach der Pandemie.<\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><i>Was sind Ihre aktuellen Projekte?<\/i><\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><strong>Alexander Krichel: <\/strong>Es freut mich zun\u00e4chst nat\u00fcrlich vor allem, wieder mehr oder weniger ohne Einschr\u00e4nkung die ganz gro\u00dfen Klavierkonzerte mit Orchester zu spielen - aktuell in den n\u00e4chsten Wochen und Monaten viel Beethoven, Chopin und Rachmaninoff. Wenn die Musiker im Orchester und auch ich als Solist nicht mehr die gro\u00dfen Sicherheitsabst\u00e4nde einhalten m\u00fcssen, wird das Musikmachen doch noch eine Spur intimer, man h\u00f6rt die Kollegen atmen, man sp\u00fcrt ihre Energie noch st\u00e4rker und das Gesamterlebnis wird viel intensiver.<\/span><br><span style=\"color:#333333;\">Ein weiteres wichtiges Projekt ist in diesem Jahr die Aufnahme meines neuen Albums, das im Fr\u00fchjahr 2023 erscheinen wird. Au\u00dferdem werde ich nach meiner Hong Kong-Erfahrung und dem letzten Konzert dort, das nur vor Kameras stattfinden konnte, im Herbst erneut nach Asien reisen, um unter anderem eben in Hong Kong vor Publikum aufzutreten. Es ist schon skurril, wenn man \u00fcberlegt, dass man dort eine Fanbase aufbauen konnte, die einen zum Gro\u00dfteil bisher noch nie live erlebt hat, sondern nur von Youtube kennt.<\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><i>Ein Auftritt auf einer Veranstaltung wie der NWX ist sicherlich auch f\u00fcr Sie (mal wieder) etwas Besonderes. Wie sehen Sie auf das Thema Moderne Arbeitswelt?<\/i><\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><strong>Alexander Krichel: <\/strong>Meiner Meinung nach - und als selbstst\u00e4ndiger, freischaffender klassischer Musiker sehe ich mich bei der Thematik schon ein wenig als \u201cAu\u00dferirdischer\u201d - entwickelt sich die Moderne Arbeitswelt zur Zeit vielerorts in die richtige Richtung. Hierarchien werden in vielen Bereichen aufgebrochen und flacher, man traut seinen Mitarbeitenden und Kolleginnen und Kollegen mehr zu. Es ist ihnen oft erlaubt, vielleicht ist es manchmal sogar erw\u00fcnscht, verr\u00fcckt zu sein und out of the box zu denken. Vielleicht kann die Moderne Arbeitswelt da auch von der Kunst lernen, die Erkenntnis hatte ich mehrfach mit Freunden, die als Unternehmensberater t\u00e4tig sind. Im Endeffekt hat meiner Meinung nach jeder Mensch das Potenzial zum K\u00fcnstler, es ist immer die Frage, wie viel er oder sie abh\u00e4ngig von pers\u00f6nlichen Erfahrungen und individueller Biographie davon in seinem allt\u00e4glichen Entscheidungs- und Gef\u00fchlssystem zul\u00e4sst. Freiheit kann f\u00fcr einige Menschen auch ganz sch\u00f6n beklemmend sein. Dennoch: Freiheit zu geben und damit Vertrauen in seine Mitarbeitenden zu haben, ist die beste F\u00f6rderung - nicht nur f\u00fcrs Team selbst, sondern f\u00fcr das ganze Unternehmen.<\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><i>Sie werden auf der NWX eine Weltpremiere pr\u00e4sentieren. K\u00f6nnen Sie schon ein bisschen was dazu verraten?<\/i><\/span><\/p><p><span style=\"color:#333333;\"><strong>Alexander Krichel: <\/strong>Sehr gerne! Das Thema passt eigentlich sogar sehr gut zur vorherigen Frage. Auf meinem letzten Album habe ich die \u201cBilder einer Ausstellung\u201d von Modest Mussorgsky aufgenommen, wahrscheinlich sind der Gnom, das alte Schloss oder die Hexe Baba-Yaga noch einigen aus dem Musikunterricht bekannt. Um mit dieser wirklich ausdrucksstarken und menschlichen Tonsprache noch mehr Menschen emotional zu erreichen, habe ich mich mit meiner guten Freundin, der iranischen Videok\u00fcnstlerin Roshanak \u201cRoshi\u201d Khakban, die ich w\u00e4hrend meines Studiums in London kennengelernt habe, zusammengetan und gemeinsam mit ihr eine abstrakte multisensorische Reise durch Mussorgskys Bilder kreiert. Roshi ist visuelle K\u00fcnstlerin und hatte vorher wenig Ber\u00fchrungspunkte mit Musik, ich musste sehr oft einfach darauf vertrauen, dass sie trotzdem das, was die Musik transportiert, versteht, und entsprechend frei in ihrer Kunst sein kann, das dann auch authentisch ins Visuelle zu \u00fcbersetzen und passend darzustellen. Bei unserer Arbeit wird manchmal die Musik paraphrasiert, manchmal polarisiert und manchmal sogar kontrapunktiert. Wir haben versucht, nicht plakativ zu sein, was Rhythmus und Melodie angeht, sondern die Essenz zu spiegeln: die Tiefe und die echte Emotion dieses gigantischen Meisterwerks. Ich bin sehr gespannt, wie das auf das Publikum in der Elbphilharmonie wirkt!<\/span><\/p><p><a href=\"https:\/\/nwx.new-work.se\/festival\/nwx22\" target=\"_blank\"><span style=\"color:#333333;\"><span class=\"btn btn--two\">Noch gibt es einige Tickets f\u00fcr die NWX22 am 20. Juni in Hamburg. Hier gehts zum Shop. <\/span><\/span><\/a><\/p>","url":"https:\/\/nwx.new-work.se\/themenwelten\/kultur\/starpianist-alexander-krichel-auf-der-nwx22-die-moderne-arbeitswelt-kann-viel-von-der-kunst-lernen"},{"@context":"https:\/\/schema.org","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/nwx.new-work.se","name":"Startseite"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/nwx.new-work.se\/magazin","name":"Magazin"}},{"@type":"ListItem","position":3,"item":{"@id":"https:\/\/nwx.new-work.se\/themenwelten\/kultur","name":"Kultur"}},{"@type":"ListItem","position":4,"item":{"@id":"https:\/\/nwx.new-work.se\/themenwelten\/kultur\/starpianist-alexander-krichel-auf-der-nwx22-die-moderne-arbeitswelt-kann-viel-von-der-kunst-lernen","name":"\"Die moderne Arbeitswelt kann viel von der Kunst lernen\""}}]}]</script> <link rel="stylesheet" href="/assets/frontend/css/app.css?id=e1f6488d7f511f7495a02fea1fbbe8c0"> </head> <body class="nwx-subheader"> <div class="off-canvas-wrapper"> <div class="off-canvas position-left" id="offCanvas" data-off-canvas data-transition="overlap"> <ul class="menu menu--four vertical drilldown" data-drilldown data-back-button="<li class="js-drilldown-back"><a tabindex="0">Zurück</a></li>"> <li class="menu-item"> <a href="https://nwx.new-work.se/nwx-circles" title="NWX Circles" class="menu-link"> NWX Circles </a> <ul class="menu vertical nested"> <li class="menu-item"> <a href="https://nwx.new-work.se/nwx-circles" title="NWX Circles" class="menu-link"> <b>NWX Circles</b> </a> </li> <li class="menu-item"> <a href="https://nwx.new-work.se/events/nwx23/content-hub" title="NWX23 Content Hub" class="menu-link"> NWX23 Content Hub </a> </li> <li class="menu-item"> <a href="https://nwx.new-work.se/events/nwx23/speaker" title="NWX23 Rückblick" class="menu-link"> NWX23 Rückblick </a> </li> <li class="menu-item"> <a href="https://nwx.new-work.se/xing-jobwelt" title="XING Job-Welt" 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data-srcset="/storage/_processed_/alexander-krichel-interview-nwx-mag-062022-1_9ba1455d15.jpg" type="image/jpeg"> <source media="(min-width: 640px)" srcset="data:image/webp;base64,R0lGODlhAQABAAAAACH5BAEKAAEALAAAAAABAAEAAAICTAEAOw==" data-srcset="/storage/_processed_/alexander-krichel-interview-nwx-mag-062022-1_9ba1455d15.webp" type="image/webp"> <source srcset="data:image/webp;base64,R0lGODlhAQABAAAAACH5BAEKAAEALAAAAAABAAEAAAICTAEAOw==" data-srcset="/storage/_processed_/alexander-krichel-interview-nwx-mag-062022-1_e97ab8e16a.webp" type="image/webp"> <img class="teaser-image mb-none lazy" src="/assets/frontend/img/placeholder.png" data-src="/storage/_processed_/alexander-krichel-interview-nwx-mag-062022-1_e97ab8e16a.jpg" alt="" style="padding-bottom: 66.597294484912%;"> </picture> </figure> </a> </div> </div> </div> <div class="grid-container mt-xxl mb-l"> <div class="grid-x grid-padding-x"> <div class="cell small-12 medium-8 medium-offset-2"> <div class="news-date">8. Juni 2022</div> </div> </div> </div> <div class="grid-container mt-m"> <div class="grid-x grid-padding-x"> <div class="cell small-12 medium-8 medium-offset-2"> <div class="rte-wrapper"><p><span style="color:rgb(0,0,0);"><strong>Alexander Krichel hat auf der NWX22 ein Heimspiel - im wahrsten Wortsinn: Der 33-jährige Ausnahmepianist ist in Hamburg geboren und wohnt inzwischen ganz in der Nähe der Elbphilharmonie. Der weltweit gefeierte Künstler, der sein Instrument ebenso virtuos wie gefühlvoll beherrscht, wird auf der NWX22 eine ganz besondere Weltpremiere präsentieren: In Zusammenarbeit mit der Videokünstlerin Roshanak Khakban führt Krichel Mussorgskys “Bilder einer Ausstellung” nicht nur klanglich, sondern auch visuell im großen Saal der Elphi auf. Vor seinem Auftritt gab Krichel dem NWX Magazin noch ein Interview über Kunst, Corona und seine Verbindung zu New Work.</strong></span></p><p><span style="color:#333333;"><i>Endlich wieder Live-Auftritte vor Publikum: Wie empfanden Sie diesen Neustart?</i></span></p><p><span style="color:#333333;"><strong>Alexander Krichel:</strong> Es war für mich eine richtige Befreiung, endlich wieder Konzerte in vollen, ausverkauften Häusern spielen zu können. Man fühlt sich fast so, als hätte man sein altes Bühnenleben wieder und es ist doch einfach ein tolles Gefühl, mit einem Saal voller Menschen gemeinsam Musik zu erleben. Natürlich habe ich aber auch während der Pandemie versucht, Wege zu finden, über meine Kunst mit meinem Publikum in Kontakt zu bleiben. Das fing an mit dem weltweit ersten Autokino-Klassikkonzert, das vom WDR aufgezeichnet wurde. Später wurde das Konzert dann auch von arte und 3Sat ausgestrahlt. Ein weiteres Projekt war ein Live-Videotagebuch auf Youtube aus meiner 14-tägigen Hotelzimmer-Quarantäne in Hong Kong. Das waren sehr interessante Erfahrungen, aber es ist natürlich nichts vergleichbar mit einem Konzert mit echtem Publikum im gleichen Saal. Magie entsteht dann, wenn das Publikum und die Künstler gemeinsam die Musik erleben - in Raum und Zeit vereint.</span></p><p><span style="color:#333333;"><i>Wie haben Sie die Pandemie als Künstler überstanden?</i></span></p><p><span style="color:#333333;"><strong>Alexander Krichel: </strong>Ich bin dankbar und hatte großes Glück, zu den Künstlern zu gehören, denen es vergleichsweise gut ging während der Pandemie. Einerseits, weil ich über die oben genannten Projekte auf alternativen Wegen mit meiner Musik weiter ein Publikum erreichen konnte, andererseits aber auch, weil ich dann, wenn es möglich war, immer wieder von Veranstaltern oder Orchestern eingeladen wurde und auftreten konnte. Dadurch habe ich nie den Bezug zum Konzert mit Live-Publikum verloren oder vergessen, wie sich das anfühlt. Das passiert tatsächlich schneller, als man es sich vorstellen kann! Unbekannte Künstler hatten es da deutlich schwieriger, die meisten Veranstalter haben in diesen Zeiten auf “sichere Namen” gesetzt, bei denen sie zuversichtlich waren, dass diese trotz der Bedenken des Publikums Menschen in den Saal ziehen.</span></p><p><span style="color:#333333;"><i>Haben die vergangenen zwei Jahre auch etwas an Ihrer Musik geändert?</i></span></p><p><span style="color:#333333;"><strong>Alexander Krichel: </strong>Wenn man praktisch die ganze Zeit unterwegs auf Tour ist, kann auch schon mal ein gewisser Automatismus eintreten. Klar, so spart man Zeit und ist effizient. Auf der Bühne passiert mir das zum Glück nie, da bin ich immer achtsam und lebe den Moment mit der Musik; sie ist auch viel zu emotional, als dass dort für mich etwas “passiv” passieren könnte. Dennoch: Beim Drumherum, beim Reisen, beim Planen, etc. habe ich gemerkt, dass ich an vielen Stellen aufgehört habe, wirklich wahrzunehmen und bewusst Dinge zu tun. Als auf einmal vor gut zwei Jahren alles abgesagt wurde und ich richtig Zeit hatte, habe ich gemerkt, wie gut es mir tut, zu hundert Prozent ohne Druck und ohne externen Antrieb jeglicher Art zu arbeiten und einfach jeden Tag die Musik zu spielen und zu üben, die sich für mich gerade richtig und passend anfühlt. So etwas ist in einer Branche, in der teilweise drei Jahre im Voraus geplant wird, nicht leicht, aber ich habe mir fest vorgenommen, zu versuchen, aus dieser Erfahrung etwas mitzunehmen in die Zeit nach der Pandemie.</span></p><p><span style="color:#333333;"><i>Was sind Ihre aktuellen Projekte?</i></span></p><p><span style="color:#333333;"><strong>Alexander Krichel: </strong>Es freut mich zunächst natürlich vor allem, wieder mehr oder weniger ohne Einschränkung die ganz großen Klavierkonzerte mit Orchester zu spielen - aktuell in den nächsten Wochen und Monaten viel Beethoven, Chopin und Rachmaninoff. Wenn die Musiker im Orchester und auch ich als Solist nicht mehr die großen Sicherheitsabstände einhalten müssen, wird das Musikmachen doch noch eine Spur intimer, man hört die Kollegen atmen, man spürt ihre Energie noch stärker und das Gesamterlebnis wird viel intensiver.</span><br><span style="color:#333333;">Ein weiteres wichtiges Projekt ist in diesem Jahr die Aufnahme meines neuen Albums, das im Frühjahr 2023 erscheinen wird. Außerdem werde ich nach meiner Hong Kong-Erfahrung und dem letzten Konzert dort, das nur vor Kameras stattfinden konnte, im Herbst erneut nach Asien reisen, um unter anderem eben in Hong Kong vor Publikum aufzutreten. Es ist schon skurril, wenn man überlegt, dass man dort eine Fanbase aufbauen konnte, die einen zum Großteil bisher noch nie live erlebt hat, sondern nur von Youtube kennt.</span></p><p><span style="color:#333333;"><i>Ein Auftritt auf einer Veranstaltung wie der NWX ist sicherlich auch für Sie (mal wieder) etwas Besonderes. Wie sehen Sie auf das Thema Moderne Arbeitswelt?</i></span></p><p><span style="color:#333333;"><strong>Alexander Krichel: </strong>Meiner Meinung nach - und als selbstständiger, freischaffender klassischer Musiker sehe ich mich bei der Thematik schon ein wenig als “Außerirdischer” - entwickelt sich die Moderne Arbeitswelt zur Zeit vielerorts in die richtige Richtung. Hierarchien werden in vielen Bereichen aufgebrochen und flacher, man traut seinen Mitarbeitenden und Kolleginnen und Kollegen mehr zu. Es ist ihnen oft erlaubt, vielleicht ist es manchmal sogar erwünscht, verrückt zu sein und out of the box zu denken. Vielleicht kann die Moderne Arbeitswelt da auch von der Kunst lernen, die Erkenntnis hatte ich mehrfach mit Freunden, die als Unternehmensberater tätig sind. Im Endeffekt hat meiner Meinung nach jeder Mensch das Potenzial zum Künstler, es ist immer die Frage, wie viel er oder sie abhängig von persönlichen Erfahrungen und individueller Biographie davon in seinem alltäglichen Entscheidungs- und Gefühlssystem zulässt. Freiheit kann für einige Menschen auch ganz schön beklemmend sein. Dennoch: Freiheit zu geben und damit Vertrauen in seine Mitarbeitenden zu haben, ist die beste Förderung - nicht nur fürs Team selbst, sondern für das ganze Unternehmen.</span></p><p><span style="color:#333333;"><i>Sie werden auf der NWX eine Weltpremiere präsentieren. Können Sie schon ein bisschen was dazu verraten?</i></span></p><p><span style="color:#333333;"><strong>Alexander Krichel: </strong>Sehr gerne! Das Thema passt eigentlich sogar sehr gut zur vorherigen Frage. Auf meinem letzten Album habe ich die “Bilder einer Ausstellung” von Modest Mussorgsky aufgenommen, wahrscheinlich sind der Gnom, das alte Schloss oder die Hexe Baba-Yaga noch einigen aus dem Musikunterricht bekannt. Um mit dieser wirklich ausdrucksstarken und menschlichen Tonsprache noch mehr Menschen emotional zu erreichen, habe ich mich mit meiner guten Freundin, der iranischen Videokünstlerin Roshanak “Roshi” Khakban, die ich während meines Studiums in London kennengelernt habe, zusammengetan und gemeinsam mit ihr eine abstrakte multisensorische Reise durch Mussorgskys Bilder kreiert. Roshi ist visuelle Künstlerin und hatte vorher wenig Berührungspunkte mit Musik, ich musste sehr oft einfach darauf vertrauen, dass sie trotzdem das, was die Musik transportiert, versteht, und entsprechend frei in ihrer Kunst sein kann, das dann auch authentisch ins Visuelle zu übersetzen und passend darzustellen. Bei unserer Arbeit wird manchmal die Musik paraphrasiert, manchmal polarisiert und manchmal sogar kontrapunktiert. Wir haben versucht, nicht plakativ zu sein, was Rhythmus und Melodie angeht, sondern die Essenz zu spiegeln: die Tiefe und die echte Emotion dieses gigantischen Meisterwerks. Ich bin sehr gespannt, wie das auf das Publikum in der Elbphilharmonie wirkt!</span></p><p><a href="https://nwx.new-work.se/festival/nwx22" target="_blank"><span style="color:#333333;"><span class="btn btn--two">Noch gibt es einige Tickets für die NWX22 am 20. Juni in Hamburg. Hier gehts zum Shop. </span></span></a></p></div> <div class="mb-l"></div> <div class="ce-news-content grid-padding-x"> </div> </div> </div> </div> <div class="grid-container"> <div class="grid-x grid-padding-x mb-m"> <div class="cell small-12 align-self-middle"> <div class="menu-wrapper align-center-middle"> <span class="menu-info">Teilen:</span> <ul class="menu menu--social menu--petrol mt-m"> <li class="menu-item"> <a href="https://www.xing.com/social_plugins/share?url=https://nwx.new-work.se/themenwelten/kultur/starpianist-alexander-krichel-auf-der-nwx22-die-moderne-arbeitswelt-kann-viel-von-der-kunst-lernen" class="menu-link menu-link--xing" target="_blank"></a> </li> <li class="menu-item"> <a href="https://www.linkedin.com/shareArticle?mini=true&summary=&title=%22Die+moderne+Arbeitswelt+kann+viel+von+der+Kunst+lernen%22&url=https://nwx.new-work.se/themenwelten/kultur/starpianist-alexander-krichel-auf-der-nwx22-die-moderne-arbeitswelt-kann-viel-von-der-kunst-lernen" class="menu-link menu-link--linkedin" target="_blank"></a> </li> <li class="menu-item"> <a href="https://www.facebook.com/sharer/sharer.php?u=https://nwx.new-work.se/themenwelten/kultur/starpianist-alexander-krichel-auf-der-nwx22-die-moderne-arbeitswelt-kann-viel-von-der-kunst-lernen" class="menu-link menu-link--facebook" target="_blank"></a> </li> <li class="menu-item"> <a href="https://twitter.com/intent/tweet?text=%22Die+moderne+Arbeitswelt+kann+viel+von+der+Kunst+lernen%22&url=https://nwx.new-work.se/themenwelten/kultur/starpianist-alexander-krichel-auf-der-nwx22-die-moderne-arbeitswelt-kann-viel-von-der-kunst-lernen" class="menu-link menu-link--twitter" target="_blank"></a> </li> </ul> </div> </div> </div> </div> <div class="grid-container mt-xxl mb-xxl"> <div class="grid-x grid-padding-x"> <div class="cell small-12 medium-8 medium-offset-2"> <div class="news-tag-wrapper"> <div class="grid-x"> <div class="cell small-12"> <div class="ce ce--divider"> <h4 class="hl hl--divider hl--divider--dark"> <span>Schwerpunkte</span> </h4> </div> </div> <div class="cell small-12"> <div class="news-tag-list"> <a href="/tag-suche/nwx22" class="btn btn--gray btn--small">NWX22</a> <a href="/tag-suche/new-work-experience" class="btn btn--gray btn--small">NEW WORK EXPERIENCE</a> <a href="/tag-suche/auftritt" class="btn btn--gray btn--small">Auftritt</a> <a href="/tag-suche/alexander-krichel" class="btn btn--gray btn--small">Alexander Krichel</a> <a href="/tag-suche/klassik" class="btn btn--gray btn--small">Klassik</a> <a href="/tag-suche/weltpremiere" class="btn btn--gray btn--small">Weltpremiere</a> <a href="/tag-suche/bilder-einer-ausstellung" class="btn btn--gray btn--small">Bilder einer Ausstellung</a> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> <div class="grid-container"> <div class="grid-x grid-padding-x"> <div class="cell small-12 medium-8 medium-offset-2"> <div class="ce-news-content grid-padding-x"> </div> </div> </div> </div> </div> </div> <div id="c11296" class="section section--one "> <div class="grid-container"> <div class="grid-x grid-padding-x"> <div class="cell small-12"> <div class="ce ce--layout"> <div class="grid-x grid-margin-x tsr-row"> <div class="cell small-12 medium-6 large-6 "> <a id="c11297" class="anchor"></a> <div class="colored-section colored-section--green colored-section--rounded"> <div class="ce ce--textmedia"> <div class="rte-wrapper"><p style="text-align:center;"><br><strong>Kontakt</strong> </p><h4 class="hl hl--four" style="text-align:center;">Hast du Fragen oder wolltest mehr wissen? 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