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Pressemitteilungen
<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?> <rss version="2.0" xmlns:content="http://purl.org/rss/1.0/modules/content/" xmlns:utevent="http://uni-tuebingen.de/ns/event/" xmlns:f="http://typo3.org/ns/TYPO3/CMS/Fluid/ViewHelpers" xmlns:n="http://typo3.org/ns/GeorgRinger/News/ViewHelpers"> <channel> <title>Pressemitteilungen</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/</link><description>Der RSS Feed der Universität Tübingen</description><language>en-EN</language><copyright>Universität Tübingen</copyright><pubDate>Thu, 28 Nov 2024 11:29:16 +0100</pubDate><lastBuildDate>Thu, 28 Nov 2024 11:29:16 +0100</lastBuildDate><item><guid isPermaLink="false">news-113517</guid><pubDate>Thu, 28 Nov 2024 10:01:12 +0100</pubDate><title>Zahl der Studierenden an der Universität Tübingen weiterhin auf Höchstniveau</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/zahl-der-studierenden-an-der-universitaet-tuebingen-weiterhin-auf-hoechstniveau/</link><description>Neuer Rekord bei der Zahl internationaler Studierender – Hoher Stand auch bei den Neuimmatrikulierten</description><content:encoded><![CDATA[<p>Die Universität Tübingen erreicht im laufenden Wintersemester 2024/25 fast den historischen Höchststand eingeschriebener Studierender des vergangenen Wintersemesters. Zum Stichtag Mitte November waren 28.609 Personen immatrikuliert. Der Anteil der Studentinnen an der Gesamtzahl der Studierenden ist um 0,2 Prozent gewachsen und liegt nun bei 59,8 Prozent. Die Zahl der internationalen Studierenden erreichte wieder einen neuen Rekord und lag zum Stichtag bei 4.466 Personen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl steigt damit auf 15,6 Prozent. Die Marke von 15 Prozent war im Wintersemester des Vorjahres erstmals überschritten worden.</p><p>„Der hervorragende Ruf als Exzellenzuniversität weckt großes Interesse – gerade auch bei internationalen Studierenden“, sagte Prof. Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen. „Mit Forschung und Lehre auf internationalem Spitzenniveau ziehen wir junge Talente aus ganz Deutschland und dem Ausland an.“</p><p>Bei den 5.349 neuimmatrikulierten Studierenden ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von 0,3 Prozent zu verzeichnen. Zum hohen Stand der Neueinschreibungen an der Universität Tübingen trugen vor allem die deutschen Studierenden bei. Das Plus betrug hier gegenüber dem vergangenen Wintersemester 1,3 Prozent.<br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-113403</guid><pubDate>Tue, 26 Nov 2024 10:26:50 +0100</pubDate><title>Maria Knobelsdorf übernimmt Stiftungsprofessur für Informatik und ihre Didaktik</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/maria-knobelsdorf-uebernimmt-stiftungsprofessur-fuer-informatik-und-ihre-didaktik/</link><description>Carl-Zeiss-Stiftung stellt drei Millionen Euro für die ersten zehn Jahre bereit – Weiterführung durch die Universität Tübingen</description><content:encoded><![CDATA[<p>Aus Mitteln der Carl-Zeiss-Stiftung wurde an der Universität Tübingen eine neue Stiftungsprofessur für Informatik und ihre Didaktik eingerichtet und zum 1. Oktober 2024 mit Professorin Maria Knobelsdorf von der Universität Wien besetzt. Die Carl-Zeiss-Stiftung finanziert die Professur im Rahmen ihrer Förderinitiative „Stiftungsprofessuren für Informatik und ihre Didaktik“ mit drei Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren. Nach dieser Förderphase übernimmt die Universität Tübingen die Weiterfinanzierung.</p><p>Die neue Professur gehört sowohl zum Fachbereich Informatik als auch zur Tübingen School of Education, der fakultätsübergreifenden wissenschaftlichen Einrichtung für Lehrkräftebildung. Als Inhaberin der Professur wird sich Maria Knobelsdorf in Forschung und Lehre für das Lehramt Informatik engagieren und zur weiteren fakultätsübergreifenden Etablierung und Vernetzung der Informatikdidaktik beitragen. Außerdem wird sie ein Lehr-Lern-Labor für Informatik und Künstliche Intelligenz in Kooperation mit dem Tübingen AI Center aufbauen. Die Universität Tübingen bietet bereits seit einigen Jahren einen Bachelor of Education und einen Master of Education im Schulfach Informatik für das gymnasiale Lehramt an und stärkt diesen Bereich durch die neue Stiftungsprofessur.</p><p>Maria Knobelsdorf hatte bis zu ihrem Wechsel nach Tübingen die Professur für Didaktik der Informatik an der Universität Wien inne. Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule in Wien und Niederösterreich baute sie dort den interdisziplinären Lehramtsstudiengang „Digitale Grundbildung und Informatik“ auf. Zuvor war sie als Juniorprofessorin für Computer Science Education an der Universität Hamburg tätig. Sie hatte an der Freien Universität Berlin Informatik und Mathematik studiert und wurde dort in Informatikdidaktik promoviert. Weitere Stationen führten sie dann als Nachwuchswissenschaftlerin unter anderem an die Universität Potsdam und die University of Washington, USA sowie an die Bronx Academy of Software Engineering, einer staatlichen High School in New York City.</p><p>Maria Knobeldorfs Forschungsschwerpunkte liegen auf Fragestellungen zu Schülerinteressen und zur Zugänglichkeit informatischer Bildung durch ein Pflichtfach Informatik der Sekundarstufe. Sie erforscht die Rolle digitaler Lehr-Lern-Umgebungen für den Programmierunterricht sowie die von Beweisassistenten zur Ausbildung logisch-analytischer Grundkompetenzen in der Studieneingangsphase der Informatik. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Professionsforschung im Lehramtsstudium Informatik. Ihre Forschung ist vor allem qualitativ-empirisch ausgerichtet mit theoretischen Bezügen zu kognitiven Theorien, Pädagogischer Psychologie und Allgemeiner Didaktik.</p><p> </p><h3>Kontakt:</h3><p>Prof. Dr. Maria Knobelsdorf<br>Universität Tübingen<br>Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät<br>Fachbereich Informatik<br><a href="#" data-mailto-token="ocknvq,octkc0mpqdgnufqthBwpk/vwgdkpigp0fg" data-mailto-vector="2">maria.knobelsdorf<span style="display:none">spam prevention</span>@uni-tuebingen.de</a> </p><h3><br>Über die Carl-Zeiss-Stiftung</h3><p>Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.<br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-113337</guid><pubDate>Mon, 25 Nov 2024 13:07:29 +0100</pubDate><title>Ägyptologen vermuten Felsheiligtum in Athribis</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/aegyptologen-vermuten-felsheiligtum-in-athribis/</link><description>Team der Universität Tübingen und des ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Altertümer entdeckt ptolemäischen Tempel in Sohag</description><content:encoded><![CDATA[<p>Verbirgt sich in den Felsen von Athribis ein ehemaliges Felsheiligtum? In dem kleinen ägyptischen Dorf bei Sohag circa 200 Kilometer nördlich von Luxor haben Forscher der Universität Tübingen, unterstützt vom ägyptischen Ministerium für Tourismus und Altertümer, einen Tempeleingang freigelegt, der dies nahelegt: Im sogenannten Pylon flankieren zwei Türme einen Haupteingang. Unter den noch unberührten Schuttbergen dahinter vermute man den Zugang zu einem Tempel im Felsen, sagen der Projektleiter Professor Christian Leitz und der Grabungsleiter Marcus Müller vom Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES) der Universität Tübingen.</p><p>Seit 2022 sind die Tübinger Forscher gemeinsam mit Mohamed Abdelbadia von der Ägyptischen Altertümerverwaltung und einem ägyptischen Team in Athribis einem großen Steintempel auf der Spur. Schon seit 2012 finden Ausgrabungen statt, um einen Tempelbezirk aus der Antike freizulegen, der in der Zeit zwischen 144 vor Chr. und 138 nach Chr. errichtet wurde.</p><p>Insgesamt war die Anlage 51 Meter breit, die Türme des monumentalen Tempeleingangs jeweils 18 Meter hoch. Heute sind davon nur rund fünf Meter übrig. Der Rest fiel Steinräubern zum Opfer. Dank einer Münze, die Grabräuber zurückgelassen haben, lässt sich dieser Raubbau auf das Jahr 752 oder kurz danach datieren.</p><p>In den vergangenen Monaten wurde im nördlichen Turm und am Eingangstor gegraben. Im Eingangstor fand das Team Reliefs eines Königs, der der löwenköpfigen Göttin Repit und ihrem Sohn Kolanthes Opfer darbringt. Neu entdeckte hieroglyphische Inschriften zeigen erstmals, welcher König für die Dekoration und vermutlich auch für den Bau des Pylons verantwortlich war: Ptolemaios VIII. aus dem 2. Jahrhundert vor Chr.</p><p>Im Nordturm des Pylons stieß das Team überraschend auf eine unbekannte Kammer. Nachdem ein ca. 20 Tonnen schwerer, in den Sand gestürzter Deckenblock mit einem Luftkissen, Holztürmen und Rollen aus dem Weg geräumt werden konnte, legte man auch die etwa sechs Meter lange und fast drei Meter breite Kammer frei. Es handelte sich um einen Lagerraum für Tempelgerätschaften, der später als Ablage für Amphoren genutzt wurde.</p><p>Ein Korridor führt durch den Pylon zur Kammer, sodass sie auch von außen zugänglich war. Auch dieser Zugang ist mit Reliefs und Hieroglyphen dekoriert: Man sieht erneut die Göttin Repit, während der gegenüber liegende Türrahmen den Fruchtbarkeitsgott Min zeigt, der von zwei ganz selten dargestellten Wesen begleitet wird, nämlich je einem sogenannten Dekan (Stern, der die Zeitmessung in der Nacht ermöglicht) mit Falken- beziehungsweise Ibiskopf.</p><p>Einzigartig in der ägyptischen Tempelarchitektur ist eine zweite Tür an der Fassade des Pylons, die zu einem bislang unbekannten Treppenhaus führt, welches in mindestens vier Läufen ins heute zerstörte Obergeschoss führte, wo demnach weitere Lagerräume zu rekonstruieren sind.</p><p>Nun geht es in weiteren Grabungen von November 2024 an darum, Spuren des vermuteten Tempels hinter dem Pylon zu finden. „Fein geglättete Kalksteinblöcke an einer senkrecht abgeschlagenen Felsfassade könnten zu einem Felsheiligtum gehören“, sagt Christian Leitz. Die mehr als vier Meter hohe Fundlage und Dekorationen, wie sie für den oberen Abschluss eines Tempels typisch sind ‒ beispielsweise ein Kobrafries ‒ deuten darauf hin, dass sich dahinter eine Tür finden könnte.</p><p>Das Grabungsprojekt zum Pylon-Tempel von Athribis wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.</p><p>Weitere Informationen: Das Athribis-Projekt: <a href="https://uni-tuebingen.de/de/80785" target="_blank">https://uni-tuebingen.de/de/80785</a> <br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-113169</guid><pubDate>Thu, 21 Nov 2024 11:10:23 +0100</pubDate><title>Neues Verfahren zur Rückgewinnung wertvoller Elemente aus Holzasche</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/neues-verfahren-zur-rueckgewinnung-wertvoller-elemente-aus-holzasche/</link><description>Team der Hochschule Rottenburg und der Universität Tübingen erarbeitet Grundlagen zur Aufbereitung des bisherigen Verbrennungsabfalls als Sekundärrohstoff</description><content:encoded><![CDATA[<p>Die Aschen, die bei der Holzverbrennung in Heiz- und Kraftwerken entstehen, enthalten wertvolle Nährstoffe, aber auch umweltkritische Metalle. Zur Wiederaufbereitung der Holzasche als Sekundärrohstoff hat nun ein Team unter der Leitung von Professor Harald Thorwarth von der Hochschule Rottenburg, der auch an der Universität Tübingen assoziiert ist, und Professor Andreas Kappler von der Universität Tübingen erste Verfahrensschritte entwickelt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift <i><span lang="en" dir="ltr">Energy & Fuels</span></i> veröffentlicht.</p><p>„Der Einsatz endlicher Rohstoffe trägt immer noch maßgeblich zu unserem Wohlstand bei“, sagt Harald Thorwarth. Um dies zu ändern, gewinnen Themen wie Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Beim Einsatz klimafreundlicher erneuerbarer Energien spielt die Nutzung von Reststoffen biologischer Herkunft wie zum Beispiel Altholz eine tragende Rolle. „Bisher müssen insbesondere Flugaschen aus der Holzverbrennung aufwendig in speziellen Deponien entsorgt werden, oft unter Tage. Das bindet Ressourcen und verursacht Kosten“, erklärt Thorwarth. „Dabei enthalten Holzaschen wertvolle Rohstoffe wie beispielsweise Phosphor und andere für das Pflanzenwachstum essenzielle Nährstoffe wie Kalium, Natrium und Schwefel – allerdings in einer Mischung mit Schadstoffen.“</p><h3>Konsequentes Recycling</h3><p>Die Herausforderung liege darin, die Schadstoffe zuverlässig von den wertvollen Inhaltsstoffen zu trennen, sagt Andreas Kappler. Im Team haben nun die Forscherinnen und Forscher erste Fortschritte bei der Entwicklung eines solchen Verfahrens erzielt. Durch eine nasschemische Extraktion, also das gezielte Waschen der Asche, konnten sie eine Trennung von Schad- und Wertstoffen erreichen. „In der Studie haben wir bei der Extraktion verschiedene Bedingungen variiert. Dadurch haben wir auch wertvolle Erkenntnisse darüber gewonnen, wie mobil die Elemente aus der Asche sind, ob sie etwa gebunden vorliegen oder sich lösen lassen“, sagt Johanna Eichermüller von der Hochschule Rottenburg, die Erstautorin der Studie. Die Ergebnisse böten eine Grundlage für die Entwicklung geeigneter Lösungsmittel und Prozessbedingungen für die künftige Aufbereitung von Holzaschen. „Das konsequente Recycling der enthaltenen Nähr- und Wertstoffe zur erneuten Nutzung kann den Bedarf an primären Rohstoffen weiter senken und würde zudem Deponieraum sparen“, sagt Thorwarth.<br> </p><p><strong>Publikation:</strong><br>Johanna Eichermüller, Matthias Scheuber, Andreas Kappler, Harald Thorwarth (2024):<span lang="en" dir="ltr"> Mobility of elements in ashes from a wood-fired heat and power plant with a grate-fired furnace. Energy & Fuels,</span><a href="https://doi.org/10.1021/acs.energyfuels.4c03225" target="_blank" rel="noreferrer">https://doi.org/10.1021/acs.energyfuels.4c03225</a> <br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-113121</guid><pubDate>Wed, 20 Nov 2024 11:28:19 +0100</pubDate><title>Nachhaltigkeitspreise und Sustainability Lecture 2024</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/nachhaltigkeitspreise-und-sustainability-lecture-2024/</link><description>Universität Tübingen prämiert Abschlussarbeiten und eine Dissertation – Ulrich Brand hält Festrede zum Thema „Kapitalismus am Limit? Zu den Widersprüchen der ‚imperialen Lebensweise‘“</description><content:encoded><![CDATA[<p>Globale Klimadynamiken, Schutz der Artenvielfalt und sozio-ökonomische Verantwortung: Themen der Nachhaltigen Entwicklung stehen im Mittelpunkt von Abschlussarbeiten aller Fachrichtungen an der Universität Tübingen.</p><p>Die besten Abschlussarbeiten die sich einem Thema nachhaltiger Entwicklung widmeten, werden am Dienstag,<strong> 26. November 2024</strong>, mit dem Nachhaltigkeitspreis der Universität Tübingen ausgezeichnet. Die öffentliche Veranstaltung findet um <strong>18.00 Uhr in der Alten Aula, Münzgasse 30</strong>, statt. <strong>Alle Interessierten sowie Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen.</strong> Die Festveranstaltung kann außerdem online via Zoom verfolgt werden (ohne Voranmeldung; Link: <a href="https://zoom.us/j/97664998286?pwd=OnV37dcYTcMNIHKB3cRZqMly7PsQmN.1" target="_blank" rel="noreferrer">https://zoom.us/j/97664998286?pwd=OnV37dcYTcMNIHKB3cRZqMly7PsQmN.1</a> Kenncode: 906515). <br>Weitere Informationen unter <a href="https://uni-tuebingen.de/de/35885" target="_blank">https://uni-tuebingen.de/de/35885</a>.</p><p>Neben drei herausragenden Bachelor- und Masterarbeiten wird in diesem Jahr erstmalig auch eine Dissertation gewürdigt. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden erst während der Veranstaltung bekannt gegeben.</p><p>Die diesjährige Sustainability Lecture wird Professor Dr. Ulrich Brand, Politologe von der Universität Wien, halten. Das Thema ist „Kapitalismus am Limit? Zu den Widersprüchen der ‚imperialen Lebensweise‘“. In seiner Festrede wird er das Konzept der imperialen Lebensweise erläutern und die daraus resultierenden globalen Ungleichheiten beleuchten. Dabei werden die Herausforderungen thematisiert, die unsere aktuellen Wirtschafts- und Konsummuster für eine nachhaltige und gerechte Zukunft mit sich bringen.</p><p>Zudem wird die IHK Reutlingen in diesem feierlichen Rahmen der Universität Tübingen das EMAS-Zertifikat überreichen. </p><p>Die Nachhaltigkeitspreise der Universität Tübingen werden seit 2011 vergeben und sollen Studierende ermutigen, sich wissenschaftlich mit Themen Nachhaltiger Entwicklung auseinanderzusetzen. Die Preisverleihung wird vom Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung und dem Beirat für Nachhaltige Entwicklung organisiert. Die Jury, die die Preisträgerinnen und Preisträger auswählt, setzt sich aus Mitgliedern des Beirats und studentischen Mitgliedern zusammen.<br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-113055</guid><pubDate>Tue, 19 Nov 2024 11:23:13 +0100</pubDate><title>Wie die Evolution des Gehirns mit dem Gebrauch von Werkzeugen zusammenhängt</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/wie-die-evolution-des-gehirns-mit-dem-gebrauch-von-werkzeugen-zusammenhaengt/</link><description>Forschungsteam des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen verbindet experimentelle Archäologie mit der Aufzeichnung von Hirnströmen</description><content:encoded><![CDATA[<p>Veränderungen des Großhirns könnten frühe Menschen zum präzisen Einsatz von Werkzeugen befähigt und so die biokulturelle Evolution in Gang gesetzt haben, die zum heutigen Wesen des Menschen führte. Das hat ein Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Alexandros Karakostis vom Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie und dem Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen in einer experimentellen Studie festgestellt. Das Team nutzte dabei einen neuen Ansatz: Es zeichnete die Hirnströme von Probandinnen und Probanden mithilfe der Elektroenzephalografie auf, während diese Steinwerkzeuge nutzten, wie sie auch bei frühen Menschen zum Einsatz kamen. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.</p><p>„Für die Evolution von uns Menschen waren technologische Innovationen entscheidend“, sagt Alexandros Karakostis. „Uns interessiert, welche kognitiven Entwicklungen für den Gebrauch relativ einfacher Steinwerkzeuge nötig sind – und an welcher Stelle sich der Mensch und andere Primaten in ihren Fähigkeiten unterscheiden.“ Im Experiment haben die Forscherinnen und Forscher zwei verschiedene Arten des Werkzeuggebrauchs untersucht: Zum einen sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Nüsse knacken mithilfe eines Steins als Hammer, zum anderen sollten sie mit scharfkantigen Steinabschlägen Muster in Leder schneiden. „Die Steinwerkzeuge haben wir als genaue Imitationen von frühen archäologischen Funden angefertigt“, erklärt Simona Affinito, Doktorandin in Karakostis‘ Arbeitsgruppe und Erstautorin der Studie. Während das Nussknacken mithilfe von Steinen auch bei verschiedenen Tieren wie Affen und Menschenaffen beobachtet wurde, sei der Einsatz von Steinabschlägen zum Schneiden nur von Menschen bekannt.</p><h3>Unterschiedliche kognitive Voraussetzungen</h3><p>Bei ihren Bemühungen, die Aufgaben zu erfüllen, wurden die Aktivitätsmuster im Gehirn der Probanden parallel in einem Elektroenzephalogramm (EEG) aufgezeichnet. „Im Ergebnis konnten wir deutlich unterscheidbare Aktivitätsmuster im Gehirn bei den verschiedenen Verhaltensweisen und Stufen des Werkzeuggebrauchs ähnlich dem früher Menschen erkennen“, erklärt Affinito. „Die Aktivität in den Scheitel- und Stirnlappen des Großhirns vor allem in der Planungsphase zeigt, wie wichtig diese Hirnregionen im Vorfeld für die Ausführung motorischer Bewegungen sind.“</p><p>Zwar erforderten beide Aufgaben kognitive Anstrengungen, doch seien beim Einsatz der Schneidewerkzeuge deutlich umfangreichere Hirnaktivitäten aufgetreten als beim Nussknacken, berichtet Karakostis: „Diese Unterschiede heben implizit hervor, welche kognitiven Leistungen bei Präzisionsaufgaben benötigt werden. Sie dürften die frühen Menschen befähigt haben, sich ihre Umwelt anzueignen und sie zu formen, wie es zuvor nicht möglich war.“ Durch die neue Studie sei die Grundlage für weitere Untersuchungen zu den kognitiven Voraussetzungen des technologischen Fortschritts des Menschen geschaffen.</p><p><strong>Publikation:</strong><br>Simona Affinito, Brienna Eteson, Lourdes Tamayo Cáceres, Elena Theresa Moos, Fotios Alexandros Karakostis: Exploring the cognitive underpinnings of early hominin stone tool use through an experimental EEG approach. Scientific Reports, <a href="https://doi.org/10.1038/s41598-024-77452-0" target="_blank" rel="noreferrer">https://doi.org/10.1038/s41598-024-77452-0</a> </p><p> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112950</guid><pubDate>Mon, 18 Nov 2024 09:57:14 +0100</pubDate><title>Schülerinnen und Schüler beim Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz geehrt</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/schuelerinnen-und-schueler-beim-bundeswettbewerb-kuenstliche-intelligenz-geehrt/</link><description>Algorithmen für eine intelligente Ampelschaltung, scharfe Mikroskopbilder und gegen Bienensterben – Bundespräsident Steinmeier tauscht sich mit Finalisten in Tübingen aus</description><content:encoded><![CDATA[<p>Sebastian Steppuhn aus Pforzheim gewann am Freitag mit seinem Projekt “Bee ai“ den diesjährigen Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz. Der Siebzehnjährige hat eine KI entwickelt, die schädliche Varroamilben auf Bienen erkennt. Eine Apparatur sortiert anschließend befallene Bienen automatisch für eine gezielte Behandlung aus. Die KI-Anwendung des Schülers aus Baden-Württemberg stärkt die Gesundheit der Bienenstöcke und könnte ein Beitrag gegen das Bienensterben sein.</p><p>Neun weitere Schülerteams hatten sich mit ihren Projektideen für das BWKI-Finale qualifiziert und wurden von der Jury begutachtet. Sie traten für ein gesundes Herz, intelligente Wassersteuerung oder gegen Lebensmittelverschwendung an.</p><p>Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war nach Tübingen gereist, um den KI-Nachwuchs persönlich zu treffen. „Am bewundernswertesten sind die jungen Leute – Mädchen und Jungs – die sich mit großer Kreativität, mit Mut und Fantasie ihren Entwicklungen widmen und die meisten noch neben ihrer normalen Schule in ihrer Freizeit (…). Erstaunlich, was wir da gesehen haben, aber gerade mit Blick auf diese jungen Leute sage ich, um diesen Nachwuchs muss uns nicht bange sein“, so Steinmeier.</p><p>Das Motto des Wettbewerbs lautete: “Welche Freiheit gibt dir KI?”, angelehnt an das Wissenschaftsjahr 2024 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Hauptförderer des BWKI ist die Carl-Zeiss-Stiftung.</p><p>Sebastian Steppuhn, der Gewinner des Hauptpreises, erhält 1.500 Euro sowie einen Praktikumsplatz beim Robotik- und Automationsunternehmen FANUC.</p><p>Mit dem Preis in der Sonderkategorie „AI for Good“ wurde Leonie Weiss aus Regensburg für ihr KI-Projekt „TrafficAid“ ausgezeichnet. Die achtzehnjährige Schülerin konnte sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen. Durch ihre intelligente Ampelschaltung werden Fahrzeuge jeglicher Art, egal ob Auto oder Fahrrad, erkannt. Die Ampel schaltet nur dann auf Rot, wenn es auch wirklich notwendig ist, und unterbricht den Verkehrsfluss nicht. Die Jury wertete den Nachhaltigkeitsgedanken in punkto Ökobilanz aber auch Sicherheit als positiv.</p><p>Den mit 750 Euro dotierten Preis für die Sonderkategorie „No risk, no fun!“ erhielten Anna Perkovic und Nicholas Dahlke aus Lörrach, Baden-Württemberg. Die beiden Siebzehnjährigen nutzten KI, um ein ungeklärtes chemisches Rätsel zu lösen: warum gefriert heißes Wasser schneller als kaltes? Der Sonderpreis „KI-Forschung“ ehrte Lorenz Rutkevich aus dem niedersächsischen Leer mit seinem innovativen Projekt „SeesDisease“, das gestochen scharfe Bilder von Zellen mithilfe von KI-gestützter medizinischer Mikroskopie ermöglicht. Damit können auch in Entwicklungsländern mit einfachen Mikroskopen qualitativ hochwertige Zellaufnahmen gemacht werden.</p><p>Als Publikumsfavorit ging Peter Fuchs aus Hannover mit seinem Projekt „FolderCopter“ hervor und erhielt dafür 500 Euro. Der Sechzehnjährige möchte damit die Suche nach Daten auf dem Computer erleichtern. Bereits seit dem 1. November konnten sich alle Interessierten auf der BWKI-Website über die Projekte informieren und ihren persönlichen Liebling wählen.</p><p>Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen waren im Rahmen des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz das sechste Jahr in Folge dazu aufgerufen, alleine oder im Team mit bis zu vier Personen ein eigenes KI-Projekt zu entwickeln und damit einen positiven Beitrag für Mensch und Umwelt zu leisten. Nach der Anmeldung der Projektideen im Frühjahr 2024 hatten die Jugendlichen ein halbes Jahr Zeit für die Umsetzung. Zehn Teams qualifizierten sich für das Finale in Tübingen am Freitag und hatten dort die Chance, mit ihrem Pitch eine hochkarätige Jury von ihren Projekten zu überzeugen. Der Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz wird auch im kommenden Jahr ausgeschrieben.</p><p>„Ich bin besonders stolz, dass wir als Exzellenzuniversität die Zukunftsthemen KI und Bildung nicht nur in der Forschung und Lehre vorantreiben, sondern mit dem Bundeswettbewerb KI und vielen anderen Initiativen auch in die breite Bevölkerung bringen", erklärte Prof. Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen, und dankte den BWKI-Initiatoren.</p><p>Entsprechend lud ein buntes Rahmenprogramm rund um das BWKI-Finale die Öffentlichkeit zum Mitmachen ein: Interessierte konnten ihr digitales Abbild in eine Holobox projizieren, eine interaktive <a href="https://fox-assembly.com/" target="_blank" rel="noreferrer">Murmelbahninstallation</a> testen oder sich im angrenzenden <a href="https://ki-maker.space/" target="_blank" rel="noreferrer">KI-Makerspace</a> mit Mini-Robotern oder am 3D-Drucker austoben.</p><p>In einer interaktiven Veranstaltung im Welt-Café-Format konnte man sich in Gruppen mit Gästen wie Florian Fabricius (Generalsekretär a. D., <a href="https://bundesschuelerkonferenz.com/" target="_blank" rel="noreferrer">Bundesschülerkonferenz</a>), Christoph Krüger (Schulleiter und <a href="https://www.schulgelaber.de/" target="_blank" rel="noreferrer">Blogger</a>), Prof. Dr. Ute Schmid (<a href="https://www.uni-bamberg.de/kogsys/team/schmid-ute/" target="_blank" rel="noreferrer">Universität Bamberg</a>) und Florian Borns (<a href="https://digitale-helden.de/" target="_blank" rel="noreferrer">digitale Helden</a>) über den Einsatz digitaler Medien und Bildungsgerechtigkeit austauschen. Die Ergebnisse wurden anschließend in einer von Bildungsreferentin <a href="https://ebildungslabor.de/" target="_blank" rel="noreferrer">Nele Hirsch</a> moderierten Podiumsdiskussion vorgestellt. Das Fazit: Schulen brauchen mehr Freiräume für innovative digitale Entwicklungen.</p><p>Neben der Carl-Zeiss-Stiftung als Hauptförderer wird der Wettbewerb durch die Unternehmen FANUC, Festo, Droemer und Knaur unterstützt. Kooperationspartner sind: das Wissenschaftsjahr, die Hochschule der Medien und IT4Kids. In diesem Jahr ist heise online BWKI-Medienpartner.</p><h3>Über den Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz</h3><p>Schülerinnen und Schüler sollen motiviert werden, eigene Ideen für eine bessere Welt von morgen mithilfe von KI umzusetzen. Der Bundeswettbewerb wurde 2018 am KI-Forschungsstandort Tübingen durch Prof. Dr. Matthias Bethge (Direktor des Tübingen AI Center), Dr. Wieland Brendel (ELLIS-Institut Tübingen, Tübingen AI Center, Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Tübingen) und Prof. Dr. Bernhard Schölkopf (Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme Tübingen und Wissenschaftlicher Direktor des ELLIS-Instituts Tübingen) ins Leben gerufen und ermöglicht seitdem Jugendlichen, ihr Können aktiv im KI-Forschungsumfeld unter Beweis zu stellen. Schirmherr ist Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Der BWKI ist als empfohlener Wettbewerb der Kultusministerkonferenz gelistet. Mehr Infos unter: <a href="http://www.bw-ki.de" target="_blank" rel="noreferrer">www.bw-ki.de</a> </p><h3>Über das Tübingen AI Center</h3><p>Der Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz ist ein Outreach-Projekt des Tübingen AI Centers. Das KI-Zentrum ist eine Einrichtung der Universität Tübingen in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, gefördert vom Forschungsministerium Baden-Württemberg und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ziel der Forschenden ist die Weiterentwicklung robuster lernender Systeme. Gleichzeitig sollen maschinelle Entscheidungsprozesse besser interpretierbar und fairer werden. Grundlagenforschung wird mit Transfer und Ausbildung verknüpft. Gemeinsam mit anderen Forschenden in Europa soll ein Beitrag für gesellschaftlich wertvolle Technologien als “AI made in Europe” geleistet werden. Mehr Informationen unter: <a href="http://www.tuebingen.ai" target="_blank" rel="noreferrer">www.tuebingen.ai </a></p><h3>Über die Carl-Zeiss-Stiftung</h3><p>Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert. Mehr Infos unter: <a href="http://www.carl-zeiss-stiftung.de" target="_blank" rel="noreferrer">www.carl-zeiss-stiftung.de</a></p><p> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112884</guid><pubDate>Thu, 14 Nov 2024 16:55:09 +0100</pubDate><title>Studieninfotag an der Universität Tübingen</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/studieninfotag-an-der-universitaet-tuebingen/</link><description>Schülerinnen und Schüler informieren sich über Studienfächer an der Universität Tübingen – 7.000 Besucher erwartet</description><content:encoded><![CDATA[<p>Beim Studieninfotag am <strong>Mittwoch, 20. November,</strong> können sich Schülerinnen und Schüler der Oberstufe zu den 200 Studiengängen an der Universität Tübingen informieren - von Ägyptologie bis Zahnmedizin. Der Studieninfotag gibt erste Einblicke in Themen, Studienvoraussetzungen und berufliche Perspektiven. Erwartet werden etwa 7.000 interessierte Schülerinnen und Schüler.</p><p><strong>Vormittags</strong> können sie an zwei zentralen Veranstaltungsorten, dem Campus Tal (Neue Aula, Kupferbau, Infozelt) und dem Campus Morgenstelle (Hörsaalzentrum Morgenstelle), über 80 Kurzvorträge und rund 50 Infostände verschiedener Studienfächer besuchen. Zudem gibt es Vorträge zu fächerübergreifenden Themen wie Studienwahl, Lehramtsstudium, Studienfinanzierung (BAföG) oder Auslandssemester.</p><p>Das Programm beginnt um 9.00 Uhr mit Vorträgen und dem Infomarkt. Alle Angebote der Geistes- und Kulturwissenschaften, Theologien, Wirtschafts-, Sozial-, Sport- und Rechtswissenschaften sowie Psychologie finden auf dem Campus Tal statt, alle Angebote zu den Naturwissen-schaften, Medizin und Gesundheitswissenschaften auf dem Campus Morgenstelle.</p><p>Am <strong>Nachmittag</strong> (ab 13:00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr) sind Studieninteres-sierte herzlich eingeladen, an den vielfältigen Aktivitäten in den Instituten und Lehrgebäuden der Fächer teilzunehmen und Studierende oder Leh-rende persönlich in Seminaren, Vorlesungen, Labor- und Institutsführungen kennenzulernen. Das Nachmittagsprogramm findet in den verschiedenen Instituten der teilnehmenden Studiengänge statt.</p><p>Zwischen dem Tübinger Hauptbahnhof und den Veranstaltungsorten Neue Aula, Kupferbau sowie Hörsaalzentrum (und zurück) pendeln am Studieninfotag im Zehnminutentakt kostenlose Shuttlebusse.</p><p>Auf den regulären Pendlerstrecken in Richtung Tübingen ist am 20. November voraussichtlich mit einer sehr hohen Auslastung zu rechnen. Allen anreisenden Schülerinnen und Schülern sowie beruflichen Pendlerinnen und Pendlern nach Tübingen wird empfohlen, genügend Zeit einzuplanen.</p><p><strong>Das Programm und weitere Hinweise zur Anreise finden Sie unter </strong><a href="/studium/studieninteresse/angebote-fuer-studieninteressierte/studieninfotag/"><strong>www.uni-tuebingen.de/studieninfotag</strong></a></p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112872</guid><pubDate>Thu, 14 Nov 2024 15:00:12 +0100</pubDate><title>Unsicherheiten sichtbar machen</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/unsicherheiten-sichtbar-machen/</link><description>Forschungspreis der Dr. K. H. Eberle Stiftung für interdisziplinäres Projekt zur Darstellung und Kommunikation von Unsicherheiten in der Wissenschaft</description><content:encoded><![CDATA[<p>Der Forschungspreis der Dr. K. H. Eberle Stiftung an der Universität Tübingen geht in diesem Jahr an Dr. Solmaz Mohadjer, Professor Dr. Peter Dietrich und Michael Pelzer. Das interdisziplinäre Team aus <span lang="en" dir="ltr">Global Awareness Education</span>, Geowissenschaften und Wissenschaftskommunikation be-schäftigt sich in einem gemeinsamen Projekt mit der Visualisierung und Kommunikation von Unsicherheiten in wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit dem Forschungspreis unterstützt die Dr. K. H. Eberle Stiftung innovative Projekte, die sich mit drängenden Fragen der Zukunft beschäftigen. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert.</p><p>„Um globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen, braucht es Vertrauen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft“, sagt die Geowissenschaftlerin Dr. Mohadjer aus dem Bereich <span lang="en" dir="ltr">Global Awareness Education</span>. „Deshalb müssen Unsicherheit und Vorläufigkeit als Kernelemente der wissenschaftlichen Arbeit sichtbar und verständlich sein, gerade für Menschen, die nicht aus der Wissenschaft kommen.“ Dabei konzentriert sich das Projektteam auf die Darstellung geowissenschaftlicher Unsicherheiten, etwa bei Wetterkarten oder Naturgefahren.</p><p>„Das Thema Unsicherheiten – insbesondere bei Zahlen, Daten und Fakten in der Wissenschaft – ist aus Sicht der Stiftung von enormer gesellschaftlicher Relevanz. Informiertere Debatten leisten einen wichtigen Beitrag zum demokratischen Diskurs“, sagt Dr. Alexandra Zoller, Vorstandsmitglied der Dr. K. H. Eberle Stiftung. „Es gibt in der Wissenschaft keine absoluten Wahrheiten. Das zu zeigen, indem Unsicherheiten transparent und verständlich gemacht werden, ist ein wesentlicher Beitrag um <span lang="en" dir="ltr">Fake News</span>, Verschwörungstheorien, Hass und Hetze entgegenzuwirken.</p><p>Seit 2017 zeichnet die Dr. K. H. Eberle Stiftung jährlich ein innovatives Forschungsprojekt an der Universität Tübingen aus. Die Stiftung mit Sitz im baden-württembergischen Lörrach wurde aus dem Vermögen des Unternehmers Dr. Karl Helmut Eberle gegründet und engagiert sich in der Forschungs- und Innovationsförderung in Tübingen und anderen Hochschulen. Eberle, der im November 2015 im Alter von 88 Jahren starb, hatte an der Universität Tübingen Medizin studiert und war danach erfolgreich in der Immobilienbranche tätig.</p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Geowissenschaft-Aktuell</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112824</guid><pubDate>Thu, 14 Nov 2024 10:30:06 +0100</pubDate><title>Eiszeitkunst trifft auf Moderne</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/eiszeitkunst-trifft-auf-moderne/</link><description>Archäologie der Universität Tübingen und Urgeschichtliches Museum Blaubeuren präsentieren Ausstellung zur Gegenwartskunst im Dialog mit Funden aus dem UNESCO-Weltkulturerbe der Alb</description><content:encoded><![CDATA[<p>Künstler gab es schon vor mehr als 40.000 Jahren. Sie schnitzten ausdrucksstarke Tier- und Menschenfiguren aus Mammutelfenbein und bemalten Höhlenwände mit lebhaften Jagdszenen, aber auch mit abstrakten Linien, Flächen und Formen. Der Drang, Artefakte zu kreieren und sie mit tieferem Sinn aufzuladen, zeichnet den Menschen seitdem aus. Den eiszeitlichen Kunstfunden aus dem UNESCO-Welterbegebiet „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ stellt das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (urmu) nun die Werke von zehn international namhaften Gegenwartskünstlern gegenüber, die sich von den archaischen Motiven der frühen Jäger- und Sammlergesellschaften haben inspirieren lassen. Die Ausstellung trägt den Titel „Eiszeitwesen. Moderne Perspektiven zur Eiszeitkunst“, läuft vom 16. November 2024 bis zum 12. Januar 2025 und wurde von Studierenden und Lehrenden der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie an der Universität Tübingen gemeinsam mit dem Blaubeurer Museum entwickelt.</p><p>„Als Forschungsmuseum sitzt das urmu am Puls der Wissenschaft: Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse machen wir hier unmittelbar öffentlich“, sagt Professor Nicholas Conard, Tübinger Abteilungsleiter und zugleich wissenschaftlicher Direktor des urmu. „Glücklicherweise können wir hier aber auch darstellen, wie Urgeschichte fasziniert und wie heute kreative Köpfe auf Basis der eiszeitlichen Funde mit neuen Materialien neue, vollkommen unterschiedliche Kunstwerke schaffen.“</p><h3>Gewichtige Bronzebüsten und Kunst, die unter die Haut geht</h3><p>Begrüßt werden die Ausstellungsgäste von einer Reihe keramischer Wildtierplastiken, die urzeitlich und wie just archäologisch ausgegraben anmuten. Die Künstlerin <strong>Ule Ewelt</strong> hat sie ebenso deutlich stilisiert wie die berühmten Elfenbeinstatuetten aus den Höhlen der Schwäbischen Alb und hinterfragt die Beziehung von Eiszeitmensch und Tier.<br>An nächster Stelle erfindet <strong>Lisa Moll</strong> auf oft runden und faltbaren Malgründen eigene Formen: Mal sehen sie organisch aus, mal wie mutierte Körperteile und mal sind sie Schriftfragmente. So entstehen Formulierungen und Performances, die Bezug auf Ausdrucksmöglichkeiten in der Kunst nehmen.<br>Der israelische Künstler <strong>Abi Shek</strong> ist mit Metallskulpturen und Holzschnitten vertreten, die in der Ausstellung an die Seite eiszeitlichen Schmucks und urgeschichtlicher Tierfiguren treten. Die silhouettenhaften Gestalten aus seiner Hand stehen der prähistorischen Kunst in einer modernen Formensprache gegenüber, die das Verhältnis von Mensch und Kultur thematisiert.<br>Mit der Technik der Radierung − dem Gravieren eines Motivs in eine Druckplatte – greift <strong>Jürgen Mack </strong>Steinzeitkunst an Höhlenwänden auf. Seine Jagdmotive entspringen seinen eigenen Erfahrungen mit experimenteller Archäologie und fügen sich zwischen archaischen Menschendarstellungen im Museum harmonisch ein. <br><strong>Bertram Bartl </strong>vermag es, in seinen jüngsten Gemälden zu irritieren: Mit der Verbindung weiblicher und männlicher Sexualorgane spielt er auf die in den altsteinzeitlichen Frauenfiguren und Phallusdarstellungen angelegten Fragen der Geschlechteridentität an. <br>Zu überraschend massiven Figuren haben die eiszeitlichen Kleinkunstwerke<strong> Fabian Vogler</strong> inspiriert: Aus seinem Atelier stammen beispielsweise vier gewichtige Bronzebüsten. Sie stehen wie Wächterinnen um die Venus vom Hohle Fels − der mit einem Alter von 40.000 Jahren ältesten bekannten figürlichen Darstellung der Menschheit –, sind ebenso prall wie ihr vorgeschichtliches Vorbild und reihen sich in Voglers Arbeiten zum Thema geschlechtlicher Varianz ein. <br>Ein wahrer Experte für Archäologie ist <strong>Friedrich Palmer</strong>. Mit großformatigen Kohlezeichnungen begibt er sich auf die Suche nach nicht nachweisbaren Gefühlen und Gedanken in archaischen Zeiten und stellt den Fakten archäologischer Forschung eine emotionale Ebene entgegen. <br>„Strata“, italienisch für Schichten, heißt das international beachtete Film- und Performancekunstprojekt des Künstlerpaars <strong>Verena Stenke </strong>und <strong>Andrea Pagnes</strong>, alias VestAndPage − an Schauplätzen des UNESCO-Welterbegebiets gedreht. Wie in archäologischen Ausgrabungen ist es ihr Ansinnen, Vergangenes und Verborgenes aufzudecken. Schicht um Schicht, um Verbindungen des Menschen zu seiner Umgebung sichtbar zu machen. <br>Der Körperkunst verschrieben hat sich schließlich <strong>Rhoda Fromme</strong> unter dem Label rhoda.tattoo. Fotos, Zeichnungen und auf Video aufgezeichnete Tattoosessions zeugen davon, wie sie Höhlenmalereien und Steinritzungen in eine Kunst umsetzt, die unter die Haut geht.</p><h3>Tiefe Faszination für die Hinterlassenschaften unserer Vorfahren</h3><p>Seinen Ausgang hatte das Ausstellungsprojekt an der Universität Tübingen im Semester 2021/22 in einem Team um Dr. Sibylle Wolf. Eiszeitfiguren und das Zusammenspiel von Eiszeitkunst und Gegenwartskunst waren das Thema in dem Studierendenseminar. Es gelang, die Maler, Bildhauer, Performance- und Videokünstler für das Projekt zu gewinnen. „Die Künstlerinnen und Künstler haben eine tiefe Faszination für die materiellen Hinterlassenschaften unserer Vorfahren und begeisterten sich direkt für die Dinge, die vor 40.000 Jahren erschaffen wurden“, berichtet Dr. Wolf. Im vergangenen Jahr waren die Kunstschaffenden drei Tage lang eingeladen, Eiszeitkunst intensiv zu erleben. Sie besuchten sowohl die UNESCO-Welterbehöhlen im Ach- und Lonetal wie auch das urmu und nahmen Eingebungen für ihre Arbeit mit.</p><p>„Unser Zugang zur Eiszeitkunst von prähistorischer und archäologischer Seite ist von wissenschaftlicher Belegbarkeit dominiert“, sagt Professor Harald Floss von der Universität Tübingen, der sich seit Jahrzehnten intensiv mit Kunst befasst, die sich Inspirationen aus der Eiszeit holt. „Ich bin davon überzeugt, dass Wissenschaft nur ein Zugang ist.“ Die Künstler hätten einen eigenen Blick auf die Kunst von vor 40.000 Jahren und die damit verbundenen Themen und Techniken, sagt Floss: „Was sie an der Eiszeitkunst interessiert und wie sie sie als Inspirationsquelle nutzen, ist divers. Aber es vereinen sie Fragen wie etwa, wer wir als Homo sapiens sind, in welchem Verhältnis der Mensch zu seiner Umwelt steht und wie er sich in einer gemeinsamen menschlichen Ursprache ausdrücken kann.“ </p><p><strong>Das Programm zum Eröffnungswochenende im Überblick unter</strong><a href="https://www.urmu.de/sonderausstellungen/eiszeitwesen-moderne-perspektiven-zur-eiszeitkunst" target="_blank" rel="noreferrer">https://www.urmu.de/sonderausstellungen/eiszeitwesen-moderne-perspektiven-zur-eiszeitkunst</a> </p><h3>Die Ausstellung wurde realisiert mit Unterstützung von:</h3><p>Die Ausstellung ist finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat. Der überwiegende Teil der Fördermittel stammt aus den Erlösen der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Weitere Geldgeber sind die Gesellschaft für Urgeschichte e.V. und pro.urmu, der Förderkreis des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren</p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112455</guid><pubDate>Tue, 05 Nov 2024 15:11:00 +0100</pubDate><title>37. Tübinger Poetik-Dozentur</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/37-tuebinger-poetik-dozentur-1/</link><description>Daniel Kehlmann, Nora Bossong und David Schalko an der Universität Tübingen </description><content:encoded><![CDATA[<p>Die Universität Tübingen lädt zur 37. Tübinger Poetik-<span lang="de" dir="ltr">Dozentur </span>ein: Daniel Kehlmann, Nora Bossong und David Schalko werden vom 11. bis zum 14. November 2024 über ihre literarischen und essayistischen Texte sowie über ihre Drehbücher und Filme sprechen. Daniel Kehlmann liest zum traditionellen Auftakt der Veranstaltungswoche am Sonntag, den 10. November, um 16 Uhr, in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall. Die Vorlesungen und Gespräche an der Universität Tübingen finden jeweils um 19 Uhr im Audimax (Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen) statt und können auch über einen Livestream verfolgt werden.</p><p>Die Tübinger Poetik-Dozentur wird von der Stiftung Würth gefördert, die Adolf Würth GmbH & Co. KG richtet die Auftaktlesung von Daniel Kehlmann in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall aus. Einmal jährlich werden Autoren oder Autorinnen eingeladen, öffentliche Vorlesungen zu halten sowie Workshops für Studierende anzubieten.</p><h3>Die Termine im Überblick</h3><p><strong>Lesung </strong>von Daniel Kehlmann, am Sonntag, 10. November, um 16 Uhr in der Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall (ausgebucht).</p><p><strong>Veranstaltungen an der Universität Tübingen</strong><br>jeweils 19 Uhr c. t., Neue Aula, Audimax. Der Eintritt ist frei.</p><ul><li><strong>Montag, 11. November:</strong> Daniel Kehlmann: „Gattungen, Tonfälle, Stimmen“</li><li><strong>Dienstag, 12. November:</strong> Daniel Kehlmann und David Schalko. Ein Gespräch: „Kafka und wir“</li><li><strong>Mittwoch, 13. November:</strong> Daniel Kehlmann und Nora Bossong: Ein Gespräch: „Über Geschichte schreiben“</li><li><strong>Donnerstag, 14. November:</strong> Nora Bossong: „Fakten und Fiktionen“</li></ul><p>Am Freitag, den 15.11., findet ein Workshop mit Nora Bossong für Studierende statt.</p><p>Weitere Informationen unter <a href="https://www.poetik-dozentur.de" target="_blank" rel="noreferrer">www.poetik-dozentur.de</a>.</p><h3>Die Gäste der Poetik-Dozentur 2024</h3>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112344</guid><pubDate>Tue, 05 Nov 2024 14:27:55 +0100</pubDate><title>Spitzenförderung des Europäischen Forschungsrats für Verbundprojekt in der Quantenphysik</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/spitzenfoerderung-des-europaeischen-forschungsrats-fuer-verbundprojekt-in-der-quantenphysik/</link><description>Universität Tübingen koordiniert Forschung zu Synergy Grant mit den Universitäten Mainz und Stockholm beim Aufbau von neuartigen Quantensystemen – Verzahnung von Theorie und Experiment</description><content:encoded><![CDATA[<p>Gemeinsam haben Professor Igor Lesanovsky vom Institut für Theoretische Physik der Universität Tübingen, Professor Ferdinand Schmidt-Kaler von der Universität Mainz und Professor Markus Hennrich von der Universität Stockholm ein Synergy-Grant-Projekt des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Ziel ist die Erforschung von offenen Quantensystemen mit Quantensimulatoren bestehend aus elektronisch angeregten Ionenkristallen. Solch ein neuartiger Quantensimulator kann Fragestellungen in der Physik beantworten, soll aber auch zum Verständnis komplexer Vorgänge in Chemie, Biologie und der Informationsverarbeitung eingesetzt werden. Der ERC fördert das Projekt mit insgesamt knapp zehn Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren. Davon sind rund drei Millionen Euro für die Forschungsarbeiten an der Universität Tübingen vorgesehen. Mit den Synergy Grants fördert der ERC einen Verbund aus zwei bis vier Forschungsgruppen, die ihre unterschiedlichen Expertisen in die gemeinsame Bearbeitung anspruchsvoller Forschungsfragen einbringen. Geförderte Projekte sollen an den Schnittstellen zwischen Disziplinen forschen und zu neuen Erkenntnissen an der Grenze des gegenwärtigen Wissens führen.</p><h3>Ionenkristall als Systembaustein</h3><p>Im ERC-Projekt <span lang="en" dir="ltr">„Open 2D Quantum Simulator“ (Open-2QS) </span>– Offener 2D-Quantensimulator – werden die Forscher präzise kontrollierbare Quantensysteme realisieren. Dazu werden Ionen in Fallen gespeichert, in denen sie regelmäßige zweidimensionale Strukturen ausbilden, sogenannte Ionenkristalle. Die Ionen werden nun mit Laserpulsen anregt und dadurch gezielt in Wechselwirkung gebracht. Die dynamischen Vorgänge in einem solchen synthetischen Quantensystem sind so komplex, dass eine Vorhersage die Leistungsfähigkeit klassischer Computer weit übersteigt. „Bisher waren im Labor erzeugte synthetische Quantensysteme sehr kurzlebig. Unser Ziel im ERC-Synergy-Projekt ist es, die Lebensdauer dramatisch zu verlängern. Dies wird völlig neue Möglichkeiten zur Erforschung komplexer Materiezustände, zum Beispiel Quantengläsern, ermöglichen“, erklärt Igor Lesanovsky.</p><h3>Synthetische Quantensysteme und deren Beobachtung</h3><p>Für das Projekt haben sich drei Pioniere auf dem Gebiet der Forschung an elektronisch hochangeregten Ionen zusammengefunden. Um das wissenschaftlich anspruchsvolle Ziel gemeinsam zu verwirklichen, nutzen die Forscher die besonderen Eigenschaften von atomaren Ionen aus. Diese sind positiv geladen, weil ihnen ein Elektron fehlt, und sie stoßen sich dadurch gegenseitig ab. „Von außen werden die Ionen von einer elektrischen Falle umgeben. Die Kräfte halten sich dabei die Waage: Von außen wird das System durch die Falle begrenzt, untereinander bleiben die Ionen aber durch ihre Abstoßung auf Abstand. Genau dadurch bilden sich Ionenkristalle aus. Dieses System ist so stabil, dass es über viele Stunden untersucht werden kann“, so Ferdinand Schmidt-Kaler.</p><p>Nun kann man die Ionen mit Laserstrahlen beschießen und dadurch anregen. „Ein weiteres Elektron aus der Hülle wird in einen höheren Energiezustand gebracht. Man hat dann also einen zweifach positiv geladenen Kern mit einem Elektron auf einer sehr weit außen liegenden Umlaufbahn. Ionen in diesem Zustand werden als Rydberg-Ionen bezeichnet. Zwei benachbarte Rydberg-Ionen treten in Wechselwirkung – wie zwei magnetische Nadeln, die sich gegenseitig beeinflussen und ausrichten“, sagt Markus Hennrich. Durch die Steuerung mit Laserpulsen lässt sich das synthetische Quantensystem an- und ausschalten, zum Beispiel um komplexe magnetische Materialien besser zu verstehen. Laserpulse können auch für eine spontane Lichtaussendung aus dem Quantensystem sorgen, wodurch es zeitgleich beobachtet werden kann. Solch ein offenes System, das im Energieaustausch mit der Umwelt steht, soll im ERC-Projekt für die Beobachtung künstlich realisierter chemischer oder biologischer Vorgänge eingesetzt werden.</p><p>Die unvorstellbare Komplexität von Quantendynamik lasse sich an folgendem Beispiel demonstrieren, so Lesanovsky: Schon ein System von 300 Teilchen, die jeweils zwei Zustände annehmen können, kann in so vielen verschiedenen Konfigurationen angetroffen werden, wie es Atome im sichtbaren Universum gibt. „Hochinteressant an solchen Systemen ist ihr emergentes Verhalten. Das bedeutet, dass die Eigenschaften des Gesamtsystems völlig neuartige Phänomene zeigen, die man aus den Eigenschaften eines einzelnen Teilchens nie vermutet hätte. So wie ein großer Schwarm von Vögeln sich ganz anders am Himmel bewegt als ein einzelner Vogel. In den letzten Jahren ist theoretische Quantenphysik oft dem Experiment vorausgegangen. Inzwischen kommen aber viele neue Impulse aus den Daten von extrem gut kontrollierten Quantensimulatoren und regen die Entwicklung neuer Methoden in der Theorie an“, sagt Lesanovsky. Daher ist die Zusammenarbeit von experimentell und theoretisch arbeitenden Forschern, wie hier im ERC-Synergy-Projekt, essenziell, um Fortschritte zu erreichen.</p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112353</guid><pubDate>Tue, 05 Nov 2024 11:44:00 +0100</pubDate><title>Otobong Nkanga ist „Invited Artist” der Universität Tübingen</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/otobong-nkanga-ist-invited-artist-der-universitaet-tuebingen/</link><description>International renommierte Künstlerin ist für drei Wochen zu Gast an der Universität Tübingen und bietet interdisziplinären Workshop an.</description><content:encoded><![CDATA[<p>Otobong Nkanga ist „Invited Artist“ der Universität Tübingen. Die Künstlerin wird ab dem 5. November 2024 für drei Wochen in Tübingen sein und unter anderem einen Workshop für Studierende abhalten.</p><p>Otobong Nkanga wurde 1974 in Nigeria geboren und lebt in Antwerpen. In Kunst und Performance beschäftigt sie sich mit der Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt sowie Fragen von Identitäten und Zugehörigkeiten. Die Künstlerin stellte bereits auf der documenta in Kassel sowie der Biennale in Venedig aus. Aktuell ist sie Teil einer Ausstellung in der Bourse de Commerce in Paris. Unmittelbar vor ihrem Besuch in Tübingen eröffnete sie eine Installation im Museum of Modern Art, New York.</p><p>Mit „Invited Artist“ fördert die Universität Tübingen Kreativität, künstlerisches Verständnis und kulturelle Diversität. Dafür lädt sie internationale Künstlerinnen und Künstler ein, um Studierenden aller Fakultäten einen Zugang zu zeitgenössischer Kunst zu ermöglichen. Otobong Nkanga ist die sechste „Invited Artist“ seit Beginn des Programms 2018.<br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112149</guid><pubDate>Wed, 30 Oct 2024 10:09:07 +0100</pubDate><title>Durch den Klimawandel könnten giftige Metalle in Böden stärker als bisher mobilisiert werden</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/durch-den-klimawandel-koennten-giftige-metalle-in-boeden-staerker-als-bisher-mobilisiert-werden/</link><description>Team der Universität Tübingen und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) untersucht Wirkung steigender Temperaturen und Kohlendioxidgehalte der Luft auf die Landwirtschaft</description><content:encoded><![CDATA[<p>Durch die zu erwartenden Änderungen im Klimawandel könnten die natürlicherweise in Böden vorkommenden giftigen Metalle mobiler werden, Ökosysteme destabilisieren und über die Landwirtschaft verstärkt in die menschliche Nahrungskette gelangen. Solche Szenarien ergeben sich vor allem bei leicht sauren Böden, was bei rund zwei Drittel aller Böden der Fall ist. Das hat eine experimentelle Studie an landwirtschaftlich genutzten Böden ergeben, die auf das krebserregende Cadmium untersucht wurden. Sie stand unter der Leitung von Juniorprofessorin Marie Muehe aus der Pflanzen-Biogeochemie der Universität Tübingen und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift<i><span lang="en" dir="ltr"> Nature Communications Earth and Environment</span></i> veröffentlicht.</p><p>Bis zum Jahr 2100 wird ein weltweiter Temperaturanstieg von zwei bis vier Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau prognostiziert, begleitet von einer Verdoppelung des heutigen Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre. Die Niederschlagsmengen könnten in Deutschland etwas zurückgehen. „Der Klimawandel und Metalle versetzen die Mikroorganismen im Boden, in ihrer Gesamtheit als Bodenmikrobiom bezeichnet, unabhängig voneinander in Stress. Wir wollten nun die bisher wenig bekannten kombinierten Effekte dieser Einflüsse untersuchen“, berichtet Marie Muehe. Giftige Metalle gebe es in jedem Boden auf unserer Erde, sagt die Forscherin, doch spielten sie in gebundener Form kaum eine Rolle für die Bodenlebewesen und den Pflanzenanbau. Anders sei es, wenn die Metalle mobilisiert werden. „In unserer Studie haben wir das Paradebeispiel eines giftigen im Boden vorkommenden Metalls untersucht, das Cadmium“, sagt sie. Cadmium wirke auf alle Lebewesen giftig, weil es physiologische Prozesse in den Zellen hemmt.</p><h3><br>Komplexe Wechselwirkungen</h3><p>Im Experiment hat das Forschungsteam Säulen mit landwirtschaftlich genutzten Böden gefüllt, die von verschiedenen Betrieben zur Verfügung gestellt wurden. „Wir haben diese Böden im Labor eine reguläre Wachstumsperiode in Deutschland durchlaufen lassen, aber unter den angenommenen Klimabedingungen des Jahres 2100“, erklärt der Erstautor der Studie Sören Drabesch von der Universität Tübingen und dem UFZ. „Die Änderungen des Bodens und Bodenmikrobioms wurden zeitlich aufgelöst untersucht.“</p><p>Im Ergebnis stellte das Forschungsteam fest, dass die Mobilität des im Boden vorhandenen Cadmiums unter den künftigen Klimabedingungen bei sommerlichen Temperaturen in leicht sauren Böden gegenüber heutigen Bedingungen um etwa 40 Prozent zunimmt. „Es ist dann in höheren Konzentrationen im Porenwasser des Bodens zu finden und beeinflusst das Bodenmikrobiom, beziehungsweise das Aktivitätsmuster verschiedener Mikroorganismen“, sagt Drabesch. „Bestimmte Mikroorganismen werden aktiver, verwerten mehr Stickstoff und versauern das Bodenmilieu dadurch weiter.“ In manchen Böden steigen die Cadmiumwerte so stark, dass das Bodenmikrobiom darunter leidet und das Ökosystem seine Funktionsweise anpassen muss. Hingegen hätten sich bei ursprünglich leicht alkalischen Böden keine vergleichbaren Probleme gezeigt. Dort sei auch unter veränderten Klimabedingungen das Cadmium nicht stärker mobilisiert worden.</p><p>Die Studie zeige, wie komplex die Wechselwirkungen zwischen dem Klimawandel, den Stoffen im Boden und den Bodenmikrobiomen seien, sagt Muehe. „Die Ökosysteme, eben auch die landwirtschaftlichen Ökosysteme, könnten in Zukunft massiv durch erhöhte Mengen an mobilem Cadmium gestört werden. Dadurch könnten sich auch die durch die Landwirtschaft entstehenden Treibhausgasemissionen ändern und das mobile Cadmium in Nutzpflanzen gelangen, was dann gesundheitsschädlich für den Menschen sein könnte.“ Diese Entwicklungen müssten weiter beobachtet werden.</p><p> </p><p><strong>Publikation:</strong><br>Sören Drabesch, Oliver J. Lechtenfeld, Esmira Bibaj José Miguel Leon Ninin, Juan Lezama Pachecco, Scott Fendorf, Britta Planer-Friedrich, Andreas Kappler, E. Marie Muehe: Climate induced microbiome alterations increase cadmium bioavailability in agricultural soils with pH below 7. Nature Communications Earth and Environment, <a href="https://doi.org/10.1038/s43247-024-01794-w" target="_blank" rel="noreferrer">https://doi.org/10.1038/s43247-024-01794-w</a> <br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category><category>Landingpage-Aktuell</category></item><item><guid isPermaLink="false">news-112134</guid><pubDate>Wed, 30 Oct 2024 09:15:43 +0100</pubDate><title>Höhle der Löwen: Ockernutzung vor 48.000 Jahren</title><link>https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/hoehle-der-loewen-ockernutzung-vor-48000-jahren/</link><description>Größte Studie zur Ockergewinnung in Afrika enthüllt den Transport wertvoller Erdmineralpigmente über weite Entfernungen und bestätigt die „Lion Cavern“ als älteste Ockermine der Welt</description><content:encoded><![CDATA[<p>Eine neue im Fachjournal <span lang="en" dir="ltr">Nature Communications</span> erschienene Studie untersucht die Nutzung von Ocker im südlichen Afrika und zeigt, dass das Erdmineral dort seit knapp 50.000 Jahren als Farbstoff und für rituelle Zwecke eingesetzt wird. Die Forschenden analysierten 173 Proben aus 15 steinzeitlichen Fundstellen und rekonstruierten Methoden der Ockergewinnung, die Verwendung und Netzwerke des Transports, wobei lokale Strategien und Fernhandel eine Rolle spielten. Die Ergebnisse deuten auf eine generationsübergreifende Weitergabe von Wissen hin, verbunden mit sozialem Austausch und technologischem Lernen. Zudem identifizierte das Forschungsteam die „<span lang="en" dir="ltr">Lion Cavern</span>“ in Eswatini als die älteste bekannte Ocker-Abbaustätte der Welt, datiert auf etwa 48.000 Jahre.</p><p>Malereien von Jagdszenen in der prähistorischen Höhle von Lascaux in Frankreich, Zeremonien und Körperbemalungen von indigenen Völkern weltweit, Kunstwerke aus dem Mittelalter – seit jeher wird Ocker, ein natürlich vorkommendes, lichtechtes Erdmineral von Menschen als Farbstoff und für rituelle Zwecke genutzt. „Man kann sagen, dass Ocker das früheste bekannte Pigment ist, das von Menschen verwendet wurde, um unsere Welt abzubilden“, erklärt der Leiter der Studie Dr. Gregor D. Bader vom <span lang="en" dir="ltr">Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment </span>an der Universität Tübingen und fährt fort: „Unsere Spezies und andere Homininen verwenden das rote, gelbe oder auch violette Erdmineral seit mindestens 500.000 Jahren – wenn nicht sogar schon länger.“</p><p>In der bislang umfangreichsten Studie zur Ockernutzung in Afrika hat Bader nun mit einem internationalen Forschungsteam untersucht, wie das Erdmineral südlich der Sahara genutzt wurde. Anhand von 173 Proben aus fünfzehn steinzeitlichen Fundstellen rekonstruierten die Forschenden die regionalen Netzwerke der Mineralauswahl, des Abbaus, des Transports und der Verwendung von Ocker.</p><p>„Uns hat die komplette Ocker-Handlungskette interessiert: Von der Auswahl des Minerals aus verschiedenen geologischen Formationen, deren Abbau, die Beimischung weiterer Stoffe, wie Milch, Fett, Blut und Pflanzenharze als Bindemittel, bis zum Transport an die archäologischen Fundorte“, erläutert der Tübinger Wissenschaftler und weiter: „Wie wurde das Wissen zur Ockergewinnung weitergegeben? Gab es einen Austausch zwischen verschiedenen Jäger-Sammler-Gruppen? Und gibt es regionale oder zeitliche Unterschiede?“</p><p>In der neuen Studie zeigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Eswatini, den USA und Europa, dass es sowohl lokale Strategien zur Ockerbeschaffung gab als auch Ferntransporte des wichtigen Minerals über ein Netzwerk verschiedener Minerallagerstätten stattfanden. Die archäometrischen Untersuchungen an fünfzehn archäologischen Stätten legen nahe, dass es offenbar eine langjährige kulturelle Kontinuität in der generationsübergreifenden Weitergabe von Wissen zur Ockergewinnung und -nutzung gab, die auch geologische Gegebenheiten oder gewünschte physikochemische Eigenschaften von Mineralpigmenten umfasste. Diese Praxisgemeinschaften entwickelten sich nicht isoliert, sondern waren Teil eines umfassenderen Beziehungssystems, das durch soziale Interaktionen wie technologisches Lernen, saisonale Wanderungen, den Austausch materieller Kultur und symbolischen Ausdruck beeinflusst und vermittelt wurde, heißt es in der Studie.</p><p>„Unsere Daten untermauern die Annahme, dass Jäger und Sammler in der Steinzeit in Eswatini sehr mobil waren und für den Transport von Ockerpigmenten teils auch weite Strecken zurücklegten“, so Bader. Bemerkenswert ist, dass sich solche Traditionen in Eswatini bis in die Gegenwart fortsetzen. So sei aus ethnografischen Untersuchungen bekannt, dass beispielsweise Pflanzenheiler auf Wanderschaft gehen, um mineralische Erdpigmente für Mal- und Heilungszeremonien zu sammeln. Ocker gilt außerdem als ein wichtiger Bestandteil einer Hochzeitszeremonie – die Braut wird dabei am Morgen der Hochzeit mit rotem Ocker und Tierfett bestrichen, um ihren neuen Status in der Gemeinschaft zu signalisieren.</p><p>„Unsere aktuelle Arbeit zeigt eindrücklich, dass Forschende aus Eswatini führend bei der Erforschung steinzeitlicher Ockerquellen sind und das Land einen ungemeinen Reichtum dieses wichtigen Farbstoffes birgt. Neben der Aufschlüsslung der Ocker-Austauschkette konnten wir im Rahmen der Studie auch mit Hilfe der Optisch Stimulierten Lumineszenz-Datierung nachweisen, dass es sich bei der ‚<span lang="en" dir="ltr">Lion Cavern</span>‘ von Ngwenya mit etwa 48.000 Jahren um die ältesten bekannten Belege für intensiven Ockerabbau weltweit handelt. Außerdem sehen wir hier einen der ältesten Nachweise, wie Menschen aktiv das Erscheinungsbild ihrer Umwelt veränderten“, schließt Bader.</p><p> </p><p><strong>Publikation </strong><br><span lang="en" dir="ltr">MacDonald, B.L., Velliky, E.C., Forrester, B. et al. Ochre communities of practice in Stone Age Eswatini. Nat Commun</span> 15, 9201 (2024). <a href="https://doi.org/10.1038/s41467-024-53050-6" target="_blank" rel="noreferrer">https://doi.org/10.1038/s41467-024-53050-6</a> <br> </p>]]></content:encoded><category>Pressemitteilungen</category></item> </channel> </rss>